erstellt von Tharek (08.06.2008 21:56)
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Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fallen durch das Fenster auf Thareks Gesicht. Es dauert noch einen Augenblick, dann hört er, wie die Hähne um die Wette krähen. Schließlich wacht er gänzlich auf, schwingt die Beine über den Bettrand und reibt sich verschlafen die Augen. Es dauert einen Moment, bis Tharek einfällt, wo er sich befindet, dann besinnt er sich darauf. Blinzelnd blickt er sich in seiner kleinen Stube innerhalb der Kriegerakademie Giznads um, welche ihm von Lady Florentine als Herberge zur Verfügung gestellt worden war. Gerade als er sich von seiner Lagerstatt erheben will, geht ihm ein Gedanke durch den Kopf. Ihr seid ein freier Mann, Tharek. Diese Worte hatte sie zu ihm gesagt, inmitten der Unruhen, welche in Hückenheim geherrscht hatten. Wie selbstverständlich hatte Tharek dazu genickt. Doch dann war ihm die wahre Bedeutung ihrer Worte klar geworden und er hatte sie ungläubig angestarrt. Mit keinem weiteren Wort der Erklärung hatte sie angedeutet, was genau sie gemeint hatte, sie hatte nur genickt, als Tharek fassungslos eine Frage herausgestammelt hatte. Sie hatte eben das gemeint. Auch zur Stunde noch fällt es Tharek schwer zu glauben, dass es wahr ist. Doch warum hätte sie einen derart grausamen Scherz auf seine Kosten machen sollen? Es stimmte, die herzögliche Prinzessin Lady Florentine von Giznad, hatte ihn, Tharek, ausgelöst, das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld bezahlt. Damit hatte sie ihm das wertvollste Geschenk gemacht, welches einem Mann zuteil werden kann. Er ist, nach all den Jahren des Versteckens und der Flucht, wieder ein freier Mann, der sich überall ohne Sorge blicken lassen kann. In seinen Augen war die herzögliche Prinzessin schon vorher eine Frau von Großmut gewesen, doch was sie nun für ihn getan hatte, übertraf alles, was Tharek sich von seinem Aufenthalt in Giznad je erträumt hatte. Für diese Tat, darüber war sich Tharek schon in Hückenheim im Klaren gewesen, sollte die Treue seines Schwures, welchen er der Mylady vor einigen Monden geleistet hatte, ewig währen. Ein seltsames Gefühl der Verbundenheit durchströmt Tharek, als er darüber nachdenkt. Doch dann schüttelt er die Gedanken ab. Es wird allmählich Zeit, sich wieder auf den Weg zu Jacomos Schmiede zu machen, den er nach der Ankunft in Giznad auch noch nicht wieder gesehen hat. Und auch die jüngst vergangenen Geschehnisse ändern nichts daran, dass der Lebensunterhalt verdient werden muss. Beschwingt macht sich Tharek nun daran, einfache, zweckmäßige Kleidung anzulegen und sich zu einem kräftigen Frühstück in den Mannschaftsspeisesaal zu begeben.