Der Mundus-Tempel öffnet seine Tore

erstellt von Marian (12.07.2008 20:25)

Rang: Schmied
Postings: 71
Völker: Bewohner von Giznad in Anidar
Status: Unbescholtener User





Während Marian sich mit dem Abt unterhält spürt er den leichten Luftzug im Nacken, der vom erneuten Öffnen der Tür herrührt. Ohne es selbst wirklich zu merken, nur durch seine Instinkte gesteuert, beobachtet er im Gespräch mit einem halben Auge die Gestalt, die nun eintritt und sich langsam in eine der hinteren Bankreihen schiebt, um dort Platz zu nehmen. An der Art der Gewandung und Bewegung erkennt er leicht seinen Kampfgefährten Tharek. Das Gespräch in eine andere Richtung lenkend spricht er zu dem Abt:
"...und so gelang es uns, Mundus sei Dank, siegreich zu enden und an einem Stück wieder heimzukehren, nicht zuletzt auch dank der großmütigen Hilfe des edlen Recken, welcher soeben eintrat und hinter uns Platz nahm. Wurde Euch schon berichtet von den großmütigen und mundusgefälligen Taten von Tharek, einem Streiter der herzoglichen Garde? Ich habe bereits so einige Schlachten Seite an Seite mit ihm geschlagen und er hat stets viel Mut und Ehre bewiesen, auch wenn er zu Beginn seiner Dienste einige Fehltritte tat, was man ihm jedoch bereits lang verziehen hat. Auch beschäftigt er sich wie auch ich zunehmend mit der Schmiedekunst, was einem Streiter im Felde schon oft zu Diensten war... Möchtet Ihr vielleicht, dass ich Euch Tharek vorstelle, mein ehrwürdiger Abt?

erstellt von Sirranopoles (12.07.2008 21:04)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





Sirranopoles schaut freundlich in die Richtung der hinteren Bänke und lächelt Tharek freundlich an:"Mein Sohn, soll Mundus immer über Eure Taten wachen!" Als er den Satz beendet hat ,merkt Tharek, das eine außergewöhnliche Aura von diesem Mann ausgeht. Dann schaut er auch zu Marian und sagt;"Ja,gerne stellt mir diesen tapferen Recken vor!"

erstellt von Marian (12.07.2008 21:17)

Rang: Schmied
Postings: 71
Völker: Bewohner von Giznad in Anidar
Status: Unbescholtener User





Marian nickt dem Abt zu und erhebt sich langsam von der Bank. Nachdem es ihm der Abt gleich getan hat, schreitet er mit ihm gemeinsam auf Tharek zu. Mit einem Grinsen im Gesicht spricht er sodann:
"Und nun darf ich Euch, mein ehrwürdiger Abt Sirranpoles, den Streiter des Herzogs mit Namen Tharek vorstellen! Dieser edle Recke, der schon oft an Lady Florentines und auch an meiner Seite mit Schild und Schwert tapfer und mundusgefällig im Namen des herzoglichen Hauses gekämpft hat."
Mit dem Ende des Satzes dreht Marian sich ein wenig zur Seite und deutet mit den offenen Handflächen auf Tharek, der die Szenerie mit großen Augen verfolgt. Dann macht Marian einen kleinen Schritt rückwärts, um den beiden nicht im Weg zu stehen und setzt sich sodann langsam auf die Bank neben Tharek.

erstellt von Tharek (22.07.2008 19:47)

Rang: Bauer
Postings: 33
Völker:
Status: Unbescholtener User





Marians Gesäß hat die freie Fläche neben Tharek noch nicht erreicht, da steht Tharek schon auf, tritt aus der Bank und wendet sich mit einer Verbeugung in Richtung des ehrwürdigen Mannes. Dieser lächelt ihn wohlwollend an, doch seine Lippen bleiben geschlossen. So ergreift Tharek nach einem vernehmlichen Räuspern das Wort. "Ehrwürdiger Abt, schon des Öfteren hörte ich während meines Aufenthaltes in dieser wunderschönen Stadt von dem beeindruckenden Manne, welcher mit Weisheit und Stärke die Abtei des Mundus-Tempels leitet. Doch jetzt, da Ihr vor mir steht, erkenne ich, dass all die vielen Erzählungen über Euch der Wahrheit nicht nahekommen. Die Aura, welche von Euch ausgeht, dürfte selbst das wildeste Kriegerherz in seinen Bann schlagen. Es ist mir eine unaussprechlich große Ehre, Euch kennenlernen zu dürfen."Noch immer verharrt Tharek in der Verbeugung, während er darauf wartet, dass der Abt das Wort an ihn richtet.

erstellt von Sirranopoles (28.07.2008 12:34)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





"Mein Sohn, erhebt Euch!
Es ist mir eine Freude, Euch Tharek, kennenzulernen. Ich habe schon einiges von Euch gehört. Tapfere Krieger sind wichtig, das Böse wartet immer auf einen nächsten Gegenschlag. Sei es von Außen oder auch von Innen!
Mir scheint, ihr habt das Herz am richtigen Platz", während der Abt diese Worte sagt, schaut er Tharek tief in die Augen.
Tharek merkt, wie seine Nackenhaare sich aufstellen.

Sirranopoles ergreift erneut das Wort:"Sagt, mein Sohn. Was hat Euch in diese goldene Stadt gebracht? Habt Ihr das gefunden, nach dem Ihr gesucht? Manchmal geht das Schicksal seltene Wege! Der Pfad der Rechtschaffenheit ist schmal, dicht bedeckt mit Dornen und Stacheln. Suchen tun ihn nur die wenigsten!"

erstellt von Tharek (31.07.2008 20:55)

Rang: Bauer
Postings: 33
Völker:
Status: Unbescholtener User





Als Tharek sich aufrichtet während der Abt zu sprechen beginnt, spürt er, wie ein kalter Schauer über seinen Rücken läuft. Gleichzeitig erfüllt eine intensive Wärme sein Inneres. Irritiert blinzelt Tharek den Ehrwürdigen an, während dieser seine Rede fortführt. Eine unbeschreibliche Macht geht von diesem Manne aus, die Tharek sprichwörtlich fesselt. Würde und Erhabenheit scheinen den Raum um ihn herum zu erfüllen.
Die Frage des Abtes reißt Tharek aus seinen Gedanken.
Sirranopoles lächelt ihn milde an. "Oh...verzeiht. Ich wollte keineswegs unhöflich sein." In den Augen des Abtes funkelt es belustigt. Nun beeilt sich Tharek, die ihm gestellte Frage zu beantworten.
"."Ja, Ehrwürdiger, ich denke, ich bin auf dem besten Wege zu finden, wonach ich lange Jahre vergeblich gesucht habe. Gerade hier, in Giznad, scheint die Person zu leben, welche mich mit Geduld, aber auch mit einer gewissen Unnachgiebigkeit und Härte auf den rechten Weg zurückzubringen vermag. Nicht zuletzt verdanke ich eben dieser Person das, was ich niemals wiederzubekommen geglaubt habe. Diese Worte kommen Tharek wirr und unverständlich vor, doch ein Blick in die Augen des Abtes lassen ihm die Worte der Erklärung im Halse stecken bleiben. Er weiß es bereits, geht es Tharek durch den Kopf. Wahrlich, er weiß es noch ohne dass ich es ausgesprochen hätte. Ein Gefühl der Ehrfurcht vor diesem Manne erfüllt Tharek. Mit trockenem Mund fährt er zögernd fort: "Es scheint, als würde mein Leben in Mundus Gegenwart wieder in seine rechten Bahnen gerückt." Während ich unter dem Einfluss des Göttlichen meiner Heimat mein Leben beinahe verloren hätte. Dieser Gedanke wühlt Thareks Inneres derart auf, dass er betreten auf den Boden sieht und nicht in der Lage ist,

erstellt von Sirranopoles (07.08.2008 17:15)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





Sirranopoles Blick verweilt einige Augenblicke auf den jungen Mann, bis er das Wort erneut ergreift:"Alles, mein Sohn hat einen Sinn. Die Götter stellen uns manchmal auf eine harte Probe! Nicht wahr, Tharek von Ulm?
Ihr habt Ehre im Leibe, das spüre ich und eines Tages werdet ihr das erreichen, was ihr Euch so sehnlichst wünscht.
Wahre Hoffnung kann fliegen. Sie fliegt auf Schwalbenflügeln, macht aus Königen Götter und aus niedrigen Geschöpfen Könige.
Viele Prüfungen werden uns auferlegt,... bei diesen Satz spürt Tharek die Hand des Abts auf seiner Schulter..., aber es ist besser, für die Wahrheit zu leiden, als sich durch Falschheit und Schmeichelein anderer, Vorteile zu verschaffen.
"Ach verzeiht einen alten Krieger. Ich wollte Euch nicht bekehren!
Nun dreht er sich halb zu Marian:"Marian laßt uns mit deinem Freund einen heißen Tee trinken." Sirranopoles schaut sich um
"Manchmal haben Mauern dünne Wände!"

erstellt von Marian (08.08.2008 11:14)

Rang: Schmied
Postings: 71
Völker: Bewohner von Giznad in Anidar
Status: Unbescholtener User





Während der letzten Sätze von Sirranopoles erhebt sich Marian langsam wieder von der hölzernen Bank. Aufmerksam, ergriffen und mit offenem Mund lauscht er den eindringlichen Worten, die der Abt zunächst an Tharek richtet. Als sich der Abt an Ihn wendet antwortet er:
"Nun, mein ehrwürdiger Abt, da habt Ihr wohl recht. Daher würde ich Euch vorschlagen..." - sein Blick wechselt einige Male zwischen dem ehrwürdigen Abt und dem verdutzen Tharek hin und her - "...dass wir uns wie schon in alten Zeiten in den Klostergarten begeben, wo uns der Anblick edler Blumen gemischt mit den Düften fremder Kräuter den heißen Tee auf besondere Weise geniessen lässt, während wir unter dem Blätterdach Eurer Laube verweilen."

erstellt von Sirranopoles (12.08.2008 15:03)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





"Ja, laßt uns gehen. Ich habe meinen Kräutergarten noch um einige Heilkräuter erweitert. Es duftet herrlich und man kann die Seele etwas baumeln lassen."
Sirranopoles zeigt auf die hölzernen Tür und wartet, das Tharek, wie auch Marian folgen. Einige Augenblicke später sitzen sie in der Laube im Klostergarten mit einer lecker dufteten Tasse Tee.
"Ich habe gehört, das ihr in kürze Euren Marschbefehl bekommen werdet. Lady Florentine berichtete mir von dem Vorfall vor den Toren Giznads. Eine brisante Geschichte, zu mal
man keine genauen Hinweise hat, was sich dort im Lande Böses zusammen braut."
Der Abt schaut nun auf Marian und Tharek: " Ihr werdet sicherlich Mylady bei dieser Expedition begleiten, nicht wahr?"

erstellt von Tharek (17.08.2008 13:51)

Rang: Bauer
Postings: 33
Völker:
Status: Unbescholtener User





Aus zweierlei Gründen ist Tharek etwas verwirrt. Einerseits ist er sehr beeindruckt von dem, was die beiden Männer eben als "Klostergarten" bezeichnet haben. Dieser Garten entpuppt sich vor Thareks Augen als regelrechter Park. Zwischen zahlreichen Baumreihen liegen Kräuter- und Blumenbeete, deren vielfacher Duft und die Farbenpracht Tharek betören. Kunstvoll geschnittene Hecken und Büsche grenzen an die sich scheinbar unendlich verzweigenden Kieswege. Hier und da gehen Novizen emsig ihren Arbeiten, der Pflege dieser Anlage, nach, die sich beim Erscheinen ihres Abtes aufrichten und sich respektvoll verneigen. Niemand, der diese Oase der Sinne noch nicht betreten hat, dürfte auch nur ahnen, von welcher Größe und Pracht dieses Stück Land hinter den Mauern des Klostertempels ist, denn von außen weist nichts annähernd darauf hin. Tharek ist wie gebannt von diesem Anblick, denn so etwas hatte er nicht erwartet.
Doch hatte Sirranopoles nicht eben die Mylady erwähnt? Mühsam rafft Tharek seine Gedanken zusammen und blickt den Abt nun erstaunt an.
"Verzeiht, werter Abt, sagtet Ihr soeben, die Mylady ginge auf eine Expedition? Nun, noch weiß ich nicht davon, sollte es jedoch Myladys Wunsch sein, werde ich sie selbstverständlich begleiten."
Nachdem die drei Männer noch eine Weile unbefangen miteinander geplaudert haben, erhebt sich Tharek und richtet das Wort an Sirranopoles und Marian. "Meine Herren, ich möchte keinesfalls unhöflich erscheinen, jedoch muss ich nun leider zu meinem Tagewerk zurückkehren. Euch, werter Abt, danke ich vielmals für Eure Gastfreundschaft. Möge Mundus Segen jederzeit mit Euch und den euren sein."
Sirranopoles nickt Tharek freundlich zu und spricht einige Worte zum Abschied. Dann ruft er einen der Novizen herbei, welcher Tharek hinausbegleitet.
Wieder vor den Toren des Tempels angelangt, ist Tharek völlig aufgewühlt. Es fällt ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen. Merkwürdiges ist in seinem Inneren geschehen, während er sich in Sirranopoles´ Reich aufgehalten hat. Im Augenblick fühlt sich Tharek alles andere als in der Lage, dort weiterzumachen, wo er vor - sein Blick geht zur Sonne hinauf - DREI Stunden unterbrochen wurde. Es war gar nicht aufgefallen, wie viel Zeit vergangen war! Untentschlossen, was er nun tun soll, wendet er seine Schritte zögernd in Richtung der Kriegerakademie...

erstellt von Marian (17.08.2008 19:29)

Rang: Schmied
Postings: 71
Völker: Bewohner von Giznad in Anidar
Status: Unbescholtener User





Langsam zieht Marian den Duft, welcher von dem heißen Gebräu in seiner Hand ausgeht, in seine Nase ein und schließt geniesserisch die Augen...
Einige Zeit nachdem Tharek sich von der illustren Runde verabschiedet hat spricht er den Abt an:
"Nun mein ehrenwerter Freund, auch ich habe bereits einige Gerüchte von dem Vorfall am Tor vernommen. Aber von einer Expedition wusste auch ich noch nichts. Nun..."
Marian trinkt den letzten, inzwischen nur noch lauwarmen Schluck aus dem Becher und fährt fort:
"...diese Sache lässt mir jetzt keine Ruhe."
Er stellt das Gefäß neben sich auf den grob gearbeiteten hölzernen Gartentisch, nickt dem Abt zu, erhebt sich von der Bank und verabschiedet sich von Sirranopoles:
Dank Euch für die göttliche Erleuchtung und auch für das Wohlgefühl in meinem Bauch, welche Ihr mir habt angedeihen lassen. Ich werde Euch nun ebenfalls verlassen und mich auf den Weg zur Kriegerakademie machen. Mal hören, was sich genau am Tore zugetragen hat und was es mit dieser Expedition auf sich hat. Wird auch langsam Zeit für neue Reisen, meine Glieder rosten langsam ein..."
Mit einem "Gehabt Euch wohl" auf den Lippen macht sich Marian auf den Weg.

erstellt von Sirranopoles (30.09.2008 12:37) geändert von Sirranopoles (30.09.2008 12:43)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





Der Abt lächelt und nickt Marian zustimmend zu.
Einige Augenblicke später, verläßt er den Kräutergarten. Er ist sehr nachdenklich geworden. Leise öffnet er die schwere Tür, die zum Tempel führt. Der Geruch von Weihrauch steigt ihm in die Nase.
Er hört die Verse der Lieder seiner mundusgläubigen Mönche und stimmt leise mit ein. Er geht bis zum Altar und kniet sich zum Gebet nieder. Alle anderen Mönche tuen ihm dieses gleich und eine Ruhe erfüllt die gesamte Halle. Die vollkommende Harmonie im Einklang ihres Gottes Mundus!
Man sieht die Kraft dieses Abtes, die edle Linie seiner Stirn und man ahnt die Entschlossenheit seiner selbst !

erstellt von Clupshtool (03.11.2008 02:53)

Rang: Barde
Postings: 23
Völker:
Status: Unbescholtener User





Es war noch früher Morgen, als die donnernden Hufen eines Pferdes sich dem
Stadttor der goldenen Stadt näherten. Die ersten Sonnenstrahlen tasteten
sich langsam an der braunen Kutte des Reiters herunter und enthüllten das
Banner des Mundus-Tempels, während die Wachen am Tor bereits Platz
machten, um dem Boten Einlass zu gewähren.
Er hielt auf den Tempel zu, denn er hatte Neuigkeiten aus den Klöstern der
Region.
Nachdem das Pferd in den Stallungen untergebracht war, ging er durch das
Haupttor in den Tempel.
Vor dem Altar in der Mitte kniete er nieder und betete, bevor er sich auf
machte die Nachrichten dem Abt zu überbringen.
Er fand ihn bei den Vorbereitungen zur Morgenpredigt und verneigte sich
hochachtungsvoll.
„Ah, Bruder Marcus. Was habt ihr heute für mich? Lasst mich mal sehn.“
Der Mönch übergab dem Abt einige Schriftrollen und wartete geduldig, auf
weitere Anweisungen.
Die Nachrichten enthielten Informationen über die verschiedenen kleineren
Klöster um Gisnad und der Größeren aus ganz Anidar.
Während er las nickte er anerkennend, doch bei einem Schriftstück wurde
sein Gesichtsausdruck finsterer.
„Was? Herr von Kettenburg ist verschwunden?“
„Ja, euer Gnaden.“ antwortete Marcus „Er muss in den gestrigen
Morgenstunden aufgebrochen sein, noch bevor einer der anderen Brüder
erwacht war.“
Besorgnis füllte langsam das Gesicht des Abts „Das sind gar keine guten
Neuigkeiten… Sein Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag…“ las er
weiter. „Verbrennungen tauchen ohne erkennbaren Grund am ganzen Körper auf
und er stinkt nach verbranntem Fleisch… bei Mundus! Dann ist es noch
schlimmer, als ich befürchtet hatte!“
Er griff nach Pergament und Feder und schrieb in Eile einen Brief an Lady
Florentine, rollte ihn zusammen und versiegelte ihn, dann gab er den Brief
an Marcus, mit den Worten „Eilt zu den herzoglichen Gemächern und übergebt
diese Schriftrolle an Lady Florentine oder den Kastellan!“
„Ja, euer Gnaden.“ Marcus verneigte sich und verließ den Tempel.

erstellt von Sirranopoles (13.01.2009 17:20)

Rang: Bauer
Postings: 32
Völker:
Status: Unbescholtener User





Es war ein kalter Wintermorgen und die goldene Stadt lag in einer weißen Schneeschicht bedeckt. Der Abt schlang sich seinen Pelzumhang etwas enger, da der kühle Wind durch die verschneiten Gassen Giznads bließ.
Hier und da sah man einige Händler die eiligst damit beschäftigt waren, ihre Waren in die warmen Häuser zu stellen. Es war wahrlich kalt!
Als Sirranopoles den Marktplatz verließ, ging er am Handelskontor vorbei und dort sah er keine Menschenseele.
" Herr Timon wird wahrscheinlich noch an seinem warmen Kamin sitzen und sich einer seiner durchaus leckeren heißen Tees einverleiben," bei diesem Gedanken schlich sich ein lächeln auf das Gesicht des Abts und seine Schritte wurden etwas schneller.
Nur noch die Straße entlang und auf der rechten Seite bildete sich immer mehr die herzöglichen Gärten ab. Die Bäume sahen aus, als wären sie in dicker Watte eingepackt. Hier und da sah man einige Vögel, die dick aufgeplustert auf den Sträuchern saßen.
"Ich werde den ehrenwerten Herrn Kastellan bitten, doch bei unserem heutigen Gespräch einen warmen Tee servieren zu lassen. "während diesem Gedankens überkam ihn ein leichtes frösteln." Ja, Tee und Mandelgebäck, das hört sich doch gut an."
Er stapfte durch den Schnee und sah schon die ersten herzoglichen Wachen die in einiger Entfernung am Tor des Anwesens wache hielten...

Der harte Winter war vorbei! Mundus sei Dank!!!

Der Abt kniete vor dem Altar und war in sich gegangen. Der Winter hatte viele Todesopfer gefordert, obwohl ein herzoglicher Notplan in letzter Minute die Situation gerettet hatte. Die freie Essensausgabe von warmer Suppe, einem ordentlichen Stück Brot und Obst hatten vielen Bürgern geholfen.
Er betete zu Mundus, das die armen Seelen im Reiche Mundus Erlösung fanden, die den kalten Winter nicht überlebt hatten.

Nachdem er sein Gebet beendet hatte, erhob er sich schwerfällig, versteckte seine Hände unter der schweren blauen Tunika und passierte den Seitengang. Hier und da waren einige Mönche damit beschäftigt, die Spuren des Winters zu beheben. Die Fassaden hatten durch den strengen Frost einige Schäden davon getragen. Große Risse im oberen Bereich der steinernden Bögen mußten dringenst ausgebessert werden. Als er eiligst den Korridor entlang ging, hörte er eine weibliche Stimme die ihm sehr bekannt vor kam.
" Ehrwürdiger Abt, es freut mich das wir uns Wiedersehen! ich erwarte Euch in dem Klostergarten an der Laube!"

Sirranopoles nickte und sah im letzten Moment, wie eine Gestalt in einem schwarzen Umhang gehüllt hinter der Mundussäule verschwand. Einige Augenblicke später wandte er sich links in den Tempelgang. Dieser führte in den Klostergarten, wo die besagte Person in der Laube auf ihn wartete.

"Mylady, es ist mir eine Freude Euch zusehen. Ich habe Euch hier nicht erwartet! ein lächeln umspielte das Gesicht des Abtes.

Rumpelnd bleibt ein offensichtlich schwer beladener Ochsenkarren auf dem Tempelplatz stehen. Jacomo, der Schmied, lässt sich vom Sitz rutschen und tritt auf die Tempelpforte zu, um mit der Faust daran zu klopfen. Man hört seine Schläge im riesigen Innenraum widerhallen, und es dauert einige Minuten, bis ihm geöffnet wird. Ein Meßdiener im traditionellen Gewand sieht ihn fragend an. "Einen gesegneten Morgen, Herr. Was kann ich für Euch tun?" - "Mein Name ist Jacomo Bärenstark, Haus- und Hofschmied des Herzogtums Giznad im heiligen Königreich Anidar, Einer der Drei Träger des Speers der Ignis. Ich erbitte eine Audienz bei Abt Sirranopoles." , stellt sich der Hüne mit seinem vollen Titel vor, um die offizielle Seite seines Anliegens zu unterstreichen. Der Meßdiener verbeugt sich kurz, bittet ihn herein und deutet auf eine der Bänke. "Vielleicht wollt ihr die Wartezeit zu einem Gebet nutzen, während ich nachschaue ob der hochverehrte Abt Euch eine Audienz gewährt."
Freundlich nickend zwängt sich Jacomo in eine Reihe der kunstvoll verzierten Bänke - eine Arbeit aus Anatols besten Tagen - und senkt den Kopf, um zu seinem Gott zu sprechen, während der namenlose Meßdiener sich leichtfüssig entfernt.

Sirranopoles war im Gebet vertieft.
Er bat Mundus um Kraft und Weisheit. Demütig erhob er sich und schritt durch den Wandelgang des Mundustempels. Sein Blick streifte die hohen Steinsäulen. Seine Gedanken waren bei den großen Festlichkeiten, die in einigen Tagen zur Eröffnung der Magieakademie stattfanden. Das quietschen am Ende des Ganges einer schweren, mit Holzschnitzereien verzierte Tür, rieß ihn aus seinen Gedanken. Ein Bruder des Tempels trat heraus und schritt den Gang entlang auf Sirranopoles zu. Er verbeugte sich und sprach:" Ehrenwerter Herr Abt, in der Kirche erbetet ein" Herr Jacomo Bärenstark, Haus und Hofschmied des Hauses Giznads" um eine Audienz .Für einen Augenblick war es still, dann nickte Sirranopoles und sagte:" Habt, Dank ich werde mich um ihn kümmern!" Der Bruder verneigte sich und schritt den Gang weiter entlang bis er nicht mehr zu sehen war.Einige Augenblicke später betrachtete der Abt Jacomo, der im Gebet vertieft war. Er stellte sich vor die Bank und sagte leise:" Seid gegrüßt Jacomo Bärenstark und willkommen in Mundus Hallen!

Mit einer raschen Bewegung seiner rechten hand zeichnet Jacomo das Zeichen Mundus´ in die uft, um sein Gebet abzuschließen, als der Würde und Autorität ausstrahlende Abt ihn warmherzig begrüsst. "Mundus wache über Eure Schritte, Vater", begrüsst er den Kirchenobersten. "Ich danke Euch für Eure Zeit, hochverehrter Sirranopoles. Ich komme mit einer Bitte zu Euch..." Gespannt wartet Jacomo auf eine Reaktion...

Ein lächeln umspielte die Gesichtszüge des Abtes.

"Mein Sohn, Mundus wacht über Eure Schritte und er leitet Euch!, bei diesen Worten musterte er sehr eindringlich Jacomo. Ich habe schon viel von Euch gehört und es ist mir eine Freude Euch persönlich kennenzulernen. Geht nur neben mir her, der Abt schob einen schweren dunkel blauen Vorhang an die Seite und öffnete eine Seitentür. Hier können wir ungestört sprechen."

Zusammen wandelten sie langsam durch den Kreuzgang.

" Und nun sprecht in Mundus Namen was Euch auf dem Herzen liegt!"

Als die Gesänge der Frühmette verklungen waren, hörte Sirranopoles plötzlich Fußtritte im Korridor. Ein Mönch, die Kaputze tief in die Stirn gezogen, blieb vor dem Gitterfenster seines Raumes stehen. Er trug einen Leuchter mit einer Kerze. Die Schatten spiegelten sich an der Wand.
Einen Augenblick später flog ein Pergament durch das offen stehende Fenster. Der Abt schaute einige Sek. gebannt auf das Papier, hob es dann mit einem ächzen auf. Er entrollte es und mit kritzeliger Schrift stand geschrieben:

VEREHRTER HERR ABT ,

IHR FINDET MICH IM GARTEN,

KOMMT ALLEIN,

ES GEHT UM DAS HERZOGSHAUS

EIN FREUND

Sirranopoles zögerte, hatte ihn der Orden geschickt, um ihn in die Hand zu bekommen? Seit Jahrzehnten wärte schon diese Feindschaft...
Oder gedachte er, ihn mit ein paar schnellen Dolchstößen verschwinden zu lassen?
Er stand auf und bewegte sich vorsichtig auf die Tür zu, gespannt bis in die Fingerspitzen, um bei der ersten verdächtigen Bewegung zu reagieren. er öffnete die Tür und stand im Korridor des Tempels. Und der Mönch mit dem Leuchter stand mit dem Rücken zu Sirranopoles. Dort wo man zu den Gärten gelangte...
Er hatte ihn noch nicht bemerkt...der Abt konnte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Mit katzenartiger Behendigkeit sprang er vor und warf sich auf den anderen, der zu seiner Überraschung kaum Widerstand leistete, als er in entwaffnete. Erschrocken schaute der Mönch hoch, die Spitze des Dolches an seinem Hals. " Um der Willen der Götter haltet ein ! " sagte der Mönch mit bebender Stimme. " Erklärt Euch, oder Euer letztes Stündchen hat geschlagen! ...Bei diesen Worten erhöhte er den Druck der Spitze des Dolches und es bildete sich eine Blutspur die langsam den Hals runter floß...